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Schweizer Fachzeitschrift
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Tipps und Tricks

Acrobat Mac

Zusatzmodule deaktivieren

(dl) Im Informationsfenster des Finders unter Mac OS X lassen sich die Einzelnen Plug-ins von Acrobat ein- oder ausschalten. Auch bei Photoshop sind zwei Bundles im Infofenster zu sehen, bei InDesign jedoch keines. Es sind jeweils nur die Plug-ins zu sehen, die im Programm selbst gespeichert sind, und InDesign verwaltet die Plug-ins ausschliesslich als externe Dateien. Mit der rechten Maustaste bzw. crtl-Maus und dem Menübefehl «Paketinhalt» lässt sich die interne Gliederung des Programms zeigen. Bei Acrobat findet man dort einen Ordner «Plug-ins», bei InDesign nicht.

InDesign

Einfach verknüpfte Bilder bearbeiten

(msc) In InDesign ermöglicht der Befehl «Original bearbeiten» der Verknüpfungspalette, ein im Layout verwendetes Bild im Bildbearbeitungsprogramm zu öffnen, um ihm Modifikationen zukommen zu lassen. Das ist praktisch, da man sich den Umweg über den Explorer bzw. den Finder spart und sich nicht überlegen muss, wo auf der Festplatte die Bilddatei abgelegt ist.

Geschmälert wird der Nutzen dieser Funktion durch den folgenden Haken: Es lässt sich nirgendwo festlegen, an welches Bildbearbeitungsprogramm InDesign den «Original bearbeiten»-Befehl delegiert. Geöffnet wird das Programm, welches als Standardanwendung für den fraglichen Dateityp festgelegt ist. Hat man in Windows definiert, dass beim Doppelklick auf eine TIFF-Datei Photoshop in Aktion treten soll, dann führt der «Original bearbeiten»-Befehl dazu, dass man das Bild in Photoshop serviert bekommt. Bekanntlicherweise sind die Adobe-Programme aber nicht gerade Schnellstarter – darum konfigurieren viele User das Betriebssystem so, dass beim Doppelklick auf eine TIFF-Datei ein schnelles Betrachtungsprogramm wie Irfan View geladen wird und Photoshop bei einem Rechtsklick auf die TIFF-Datei über das Kontextmenü zugänglich ist. Dies hat jedoch zur Folge, dass auch der «Original bearbeiten»-Befehl das Bild an Irfan View übergibt. Und das macht meist keinen Sinn.

Es gibt aber einen kleinen Umweg, mit dem man verknüpfte Bilder direkt aus InDesign im bevorzugten Bildbearbeitungsprogramm öffnen kann. Dazu doppelklickt man in der Verknüpfungspalette auf einen Bildlink und «Erneut verknüpfen». Im Dialog «Verknüpfungsinformation» betätigt man die Schaltfläche «Erneut verknüpfen». Es erscheint das Fenster «Datei suchen», in dem man die (bereits markierte) Bilddatei mit der rechten Maustaste anklicken kann, worauf im Kontextmenü alle installierten Grafikprogramme zur Auswahl stehen.

InDesign

Links überprüfen

(msc) Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine InDesign-Publikation, in der mehrere Hundert Hyperlinks abgelegt sind. Nun möchten Sie vor dem Drucken der Publikation überprüfen, ob alle diese Weblinks noch gültig sind und auf die richtige Seite verweisen. Wie geht das am schnellsten?

Natürlich könnte man nun Seite für Seite des Dokuments durchgehen, jeden Link per Zwischenablage in den Browser übernehmen und so verifizieren, ob die Adresse stimmt. Es geht aber auch schneller. Voraussetzung für den folgenden Trick ist, dass die Internetadresse über die «Hyperlinks»-Palette hinterlegt wurde. Textstellen, die mit einer Internet-Verknüpfung ausgestattet sind, zeichnet InDesign übrigens durch eine nichtdruckende Umrandung aus – allerdings nur, wenn das in den Hyperlink-Optionen so vorgegeben wurde. Dazu markiert man in der Hyperlinks-Palette einen Eintrag und wählt «Hyperlinkoptionen» aus dem Flyout-Menü der Palette. Nun stehen bei «Erscheinungsbild» Optionen zur Hyperlink-Darstellung bereit.

Für den Link-Test wird die Publikation als PDF exportiert. Mit welchen Einstellungen das geschieht, ist nicht entscheidend. Wichtig ist allein, dass in der Rubrik «Allgemein» des Export­dialogs bei «Einschliessen» die Option «Hyperlinks» angekreuzt ist.

Nun wechseln Sie zu GoLive, erstellen über «Datei > Neue Web-Site» eine leere Site, die Sie «Linktest» nennen. Fügen Sie die exportierte PDF-Datei der Site hinzu und stellen Sie sicher, dass sie im Reiter «Dateien» des Site-Fensters erscheint. Dann holen Sie im Site-Fenster den Reiter «Extern» hervor und verwenden den Befehl Befehl «Web-Site > verwendete Referenzen abrufen». Nun erscheinen alle Links in der PDF-Datei im Reiter «Extern» unter «Gelesene URLs». Über den Befehl «Web-Site > Externe Links überprüfen» veranlassen Sie GoLive, alle Links aus dem PDF abzuklappern. Fehler werden mit dem Bug-Symbol markiert. Indem Sie einen Link mit der rechten Maustaste anklicken und den Befehl «Im Browser öffnen» betätigen, können Sie auf unkompliziertem Weg eine Inspektion der Links durchführen.

Illustrator

Aus Linien zusammenhängende Flächen machen

(msc) Vektorbilder lassen sich leichter bearbeiten, da die Bestandteile des Bildes als separate Objekte ansprechbar sind. So zumindest die Theorie. Viele Vektorgrafiken, die man von Zulieferern erhält, sind bestens dazu geeignet, diese Theorie zu unterminieren. Schuld daran ist nicht immer menschliches Versagen. Auch Exportfilter können dazu führen, dass die Bearbeitbarkeit einer Illustration leidet.

Das Phänomen ist zum Beispiel beim Export von Grafiken aus CAD-Programmen zu beobachten: Eine Form wird nicht von einem Pfad umschlossen, sondern von Liniensegmenten umsäumt. Damit ist es aber unmöglich, der Fläche eine Farbe zu geben: Illustrator füllt, wie jedes Kind weiss, zwar auch offene Pfade – aber für sinnvolle Resultate muss fürs Einfärben aus einzelnen Linien eine Fläche werden.

Dies lässt sich mit der Pathfinder-Palette auf einen Mausklick einfach beheben. Und zwar – was nicht unbedingt einleuchten mag – mit dem Befehl «Fläche aufteilen».

Damit es klappt, ist es wichtig, dass die Option «ungefüllte Flächen bei ‹Fläche/Kontur aufteilen› entfernen» nicht aktiviert ist. Diese findet man, indem man bei der Pathfinder-Palette das Flyout-Menü aufruft und den Befehl «Pathfinder-Optionen» betätigt. Falls Illustrator reklamiert und meldet, die Anwendung des Filters würde kein Resultat ergeben, muss den Pfaden eine Flächenfarbe zugewiesen werden. Sollte das Resultat nicht den Erwartungen entsprechen, liegt das meist daran, dass die Linien sich nicht berühren. Dann reicht es meist, die Linie so hinzubiegen oder zu verlängern, dass eine deutliche Überlappung entsteht; und der «Fläche aufteilen»-Befehl arbeitet wunschgemäss.

Illustrator

Objekt mit Vektorfüllung bearbeiten

(msc) Illustrator hat, was die Bedienung angeht, seine Tücken. Manche Funktionen sind so konstruiert, dass man meinen könnte, Adobe wolle den User absichtlich verwirren. Das zeigt sich beim Drehen eines Objekts: Ist dieses mit einem Verlauf gefüllt, dann macht dieser die Drehung immer mit. Besteht die Objektfüllung allerdings aus einem Vektormuster, dann behält das seine Lage, während man die Form des Objekts munter rotieren lässt: Ein Effekt, der mitunter durchaus praktisch sein kann, grundsätzlich aber nicht dem erwarteten Verhalten entspricht.

Immerhin, wenn man auf die Idee kommt, auf das Drehen-Werkzeug doppelzuklicken, dann erscheint ein Optionsfeld, in dem man nebst dem Drehwinkel auch angeben kann, dass Illustrator auch das Muster dreht (oder ggf. nur das Muster).

Übrigens: Mit dem Befehl «Objekt > umwandeln» wird die Vektorfüllung in ihre Bestandteile zerlegt. Damit ändert sich auch ihr Verhalten: Während vor der Umwandlung eine perspektivische Verzerrung nur die Objektkontur selbst veränderte, macht nach der Umwandlung auch die Füllung eine solche Verzerrung mit. (Man verzerrt ein Objekt über das «Frei-transformieren»-Werkzeug: Packen Sie Ihr Objekt am Anfasser, halten Sie die Maustate gedrückt, betätigen Sie dann die «Ctrl»-Taste) und führen Sie die Verzerrung durch.

Bei manchen Füllungen, zum Beispiel den «Capristreifen», erscheint nur eine «Teil-Perspektive». Grund: Die einzelnen Segmente der Capri-Linien bestehen aus zwei übereinander gelegten Linien und Linienstärken werden bekanntlich nicht perspektivisch verändert.

Um diesen Effekt zu vermeiden und echte Perspektive zu erhalten, zieht man die Vektorfüllung aus der Palette auf die Zeichenfläche, wählt «Objekt > umwandeln» und zieht sie zurück in die Farbfelder-Palette.